Gesund ernähren – Ist das überhaupt noch möglich?
Wir wohnen in einer größeren Stadt und haben nicht die Möglichkeit, Obst und Gemüse im größeren Rahmen selbst anzubauen oder Hühner zu halten. Leider gibt es auch keine Möglichkeiten, frische Produkte direkt vom Bauern zu beziehen. Somit sind wir, was das Besorgen der Lebensmittel angeht, auf Geschäfte angewiesen, die in der näheren Umgebung für den täglichen Einkauf gut erreichbar sind. Fußläufig haben wir zwei Lebensmittelgeschäfte in unmittelbarer Nähe. Gehobener Einzelhandel und ein Lebensmitteldiscounter, wobei wir letzteren nur selten aufsuchen. Uns ist Qualität bei der Ernährung wichtig; dafür sind wir bereit, höhere Preise in Kauf zu nehmen. Außerdem würden wir uns gerne lecker und gesund ernähren.
Wie gut sind die Produkte für unsere Ernährung?
Durch die Bereitschaft, beim Lebensmitteleinkauf mehr auszugeben, um gute Produkte zu erhalten, wägen wir uns in einer gewissen Sicherheit. Diese ist allerdings nur vermeintlich sicher, denn unsere Erfahrungen haben gezeigt: es spielt kaum noch eine Rolle, ob man mehr oder weniger Geld für den Lebensmitteleinkauf ausgibt.
Bei Markenprodukten wird ebenso gepanscht, wie bei No-Name Produkten. Hinter dem Qualitätsmerkmal „Bio“ steckt oftmals die „Bio-Lüge“. Und selbst in der Metzgerei oder beim Bäcker gibt es kaum mehr handwerklich gut gemachte Wurst-, Fleisch- und Backwaren. Ist es überhaupt noch möglich, sich gesund zu ernähren? Diese Frage stellt sich uns immer häufiger.
Die Sache mit der Tomatensuppe
Ich muss eigentlich keine Tomate essen. Weil sie mir nicht schmeckt. Nicht mehr! Vor ein paar Jahren gelüstete es mich spontan nach Tomatensuppe. Ich erinnerte mich an meine Kindheit, als meine Oma einen riesigen Garten hatte, aus dem sie ganz frisch ihre Tomaten pflückte, um daraus köstlichste Tomatensuppe zu zaubern.
Die war ganz dick, dunkelrot und aromatisch, wie man sich das kaum vorstellen kann. Nun kaufte ich Tomaten. Doch schon beim Einkauf – es war Sommer – war mir klar: das wird nix. Bio-Tomaten, in der Sonne gereift. Hart, blassrot, ohne großartigen Tomatenduft.
Die Suppe war verfärbtes Wasser und Lichtjahre von aromatisch-lecker entfernt.
Irgendwie war diese Tomatensuppe eine Art Erkenntnisschlüssel. Mir dämmerte es, dass man nichts und niemand mehr glauben sollte. Mir war auch klar, dass unsere Lebensmittel fast nur noch aus Mogelpackungen bestehen.
Ich bin überzeugt, dass gute Ernährung für die Gesundheit wichtig ist und man deshalb beim Einkauf auf hochwertige Lebensmittel achten soll. Doch wie will man das noch machen können, wenn Grundprodukte wie Obst, Gemüse, Getreide und Salat kaum noch das Wertvollste der Natur enthalten, nämlich Mikronährstoffe.
Unsere Erwartungen an gute Lebensmittel
Aber ich kochte schon immer selbst, nie gab es Dosen, so gut wie nie Fixprodukte. Bis vor ein paar Jahren waren mir auch die Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln egal, eben weil ich selbst koche und backe. Doch ohne eigenen Garten oder einen kleinen Biobauer um die Ecke kann ich nun mal Obst, Salat, Gemüse, Wurst, Fleisch und Käse nur im Geschäft kaufen.
Wie den meisten anderen Familien auch befinde ich mich also in einer gewissen Abhängigkeit, die Lebensmittelherstellern zugute kommt.
Man weiß, dass die Verbraucher keine andere Wahl haben, als im Supermarkt einzukaufen. Deshalb kann es sich die Lebensmittelindustrie erlauben, minderwertige Produkte zu verkaufen und die Qualität der Produkte zu vernachlässigen.
Hohe Produktqualität bedeutet für uns:
- Frische
- gerne Bioqualität
- guter Geschmack
- nicht genmanipulierte Früchte und Gemüsesorten
Die Realität: Ohne hochwertige Ausgangsprodukte gesunde Ernährung kaum möglich
Ebenfalls begrüßen würden wir regionale Produkte, fair gehandelte Rohstoffe und eine abwechslungsreiche Ernährung, denn auch diese trägt der Gesundheit bei. Zu beobachten ist jedoch, dass es immer schwieriger wird, gute Produkte zu erhalten.
Entweder nehmen wir als Verbraucher weite Wege und/oder extrem hohe Preise in Kauf, oder wir müssen Abstriche machen, die zu Lasten der Lebensqualität gehen. Bei uns sorgt der tägliche Einkauf daher immer mehr zu Unzufriedenheit.
Daher ist für uns eine Konsequenz, so weit es uns möglich ist, vieles selbst zu machen und wann immer es geht, auf Fertigprodukte zu verzichten. Dennoch sind wir mit der Qualität unserer Lebensmittel nur selten zufrieden. Weil die Produktqualität auch bei unverarbeiteten Produkten deutlich nachlässt.
Lebensmitteltechnik – Zum Wohle der Lebensmittelindustrie
Die Werbungen für Lebensmittel sind ein Phänomen. Ganze Produktsparten werden mit dem Aushängeschild „Gesund“ beworben, obwohl sie genau das Gegenteil davon sind. Süßstoffe entschärfen Kalorienbomben, fertige Smoothies hingegen werden als gesunde Vitaminbomben angepriesen, ohne es überhaupt zu sein. Deshalb sollte man besser Smoothies selbst machen.
Erdbeerstücke im Joghurt werden aus Holzspänen nachgebaut und haben mit Obst rein gar nichts gemein. Es scheint, als ob die moderne Lebensmitteltechnik es uns Verbrauchern unmöglich macht, sich gesund ernähren zu können. Überall werden gesunde und leckere Rohstoffe durch Panschereien aus dem Lebensmittellabor ausgetauscht und mit Chemikalien optimiert.
Was eigentlich so einfach sein könnte, scheitert an der Profitgier, maximalen Gewinn zu erwirtschaften, denn Sägespäne als Erdbeerersatz sind eben billiger und lassen die Gewinnspanne größer werden. Doch nicht nur bei solchen Produkten, sondern auch bei Fleisch, Käse, Eiern und Brot geht es nicht um die Gesundheit der Konsumenten, sondern nur um den finanziellen Gewinn der Lebensmittelbranche.
- Ekelbrot
- Gammelkäse
- Fleischskandale
- Tierquälerei
Als Konsumenten gibt es daher nur eine Möglichkeit, eine bewusste, ethische und gesunde Ernährung zu erleben: selbst machen!
Gesunde Ernährung – Aufwändig aber lecker
Unserer Ansicht nach gibt es nur eine Chance, sich gesund ernähren zu können, wenn man Supermarktprodukte so weit es nur geht, nicht verwendet und stattdessen fleißig die Zubereitung aller Produkte in die eigenen Hände nimmt. Sicher haben Rohkostler und Veganer hier die besten Chancen, weil sie im eigenen Garten, so er denn vorhanden ist, vieles selbst anbauen können.
Dabei haben sie sogar die Gelegenheit, nicht genmanipuliertes Saatgut zu verwenden und sich auch in dieser Hinsicht absolut bewusst ernähren zu können. Zwar noch in den 1980er Jahren regelrecht belächelt, wenden sich immer mehr Menschen der konventionellen Lebensmittelindustrie ab und entschließen sich aus Überzeugung und zugunsten der eigenen Gesundheit für Produkte, die nicht unentwegt mit Negativschlagzeilen in den Medien sorgen.
Was früher noch als sehr schwere Herausforderung war, wird bewusst lebenden Menschen glücklicherweise leichter gemacht. Dank verschiedenen Küchenmaschinen wie z. B. bei diesem Anbieter erhältlich sind, lassen sich Fruchtpürees, Vitaminsäfte oder Getreidemehle selbst zubereiten. Die Verwendung selbst gezogener Gartenfrüchte, Salate und Gemüsesorten schmeckt nicht nur besonders lecker und aromatisch, sondern gewährleistet immer auch frische Qualität der Produkte und schont zudem die Umwelt. Weil jeder im privaten Garten auf Chemie verzichtet und lange Transportwege auch wegfallen.
Sich jedoch dieser bewussten und gesunden Ernährungsweise zu widmen, bedeutet einen hohen Aufwand, der sich jedoch lohnt. Auch, wenn wir uns nicht vorstellen können, so konsequent auf eine gesunde Ernährung zu achten, regt es uns zum Nachdenken an.
Fertige Produkte – Verzichten für eine gesunde Ernährung
Es ist bequem und spart viel Zeit, wenn man beim Kochen zum Beispiel auf Fertigprodukte setzt und beispielsweise eine Bratensoße aus der Tüte verwendet. Die besteht jedoch aus künstlichen Aromen, Geschmacksverstärkern und sind somit alles andere als gesund. Mit ein klein wenig Aufwand mehr lässt sich eine schmackhafte Bratensoße jedoch selbst machen.
Ebenso ist es auch ein Unterschied, ob man einen Joghurt aus dem Kühlregal mit nach Hause nimmt, oder mit eigenen Joghurtkulturen und frischem Obst selbst einen Fruchtjoghurt selbst herstellt. Natürlich hat nicht jeder einen eigenen Garten. Trotzdem kann man sich gesund ernähren, wenn man ein paar Änderungen in der Küche einführt. Hier einige Beispiele:
- Brot selbst backen
- keine Soßenpulver und fertigen Würzmischungen verwenden
- frisches Obst der Saison genießen, statt Dosenobst zu kaufen
- Gartenobst einwecken, Früchte zu Marmelade verarbeiten
- generell Konserven vermeiden (Aluminiumgehalt, enthalten oft Geschmacksverstärker)
- Obstsäfte und Gemüsesäfte selbst auspressen
- Getreide kaufen und Mehl aus den Körnern mahlen
- Fleisch vom regionalen Biobauernhof kaufen statt im Supermarkt
- hochwertiges Öl (z. B: Olivenöl, natives Kokosöl) zum Kochen nehmen
- Natursalz zum Kochen nehmen
- Rohrohzucker und Stevia zum Süßen einsetzen
- frische Kräuter selbst ziehen
Vielen Verbrauchern geht es um mehr
In unserer modernen Welt ist es schwer, wenn man sich gesund ernähren möchte. Umweltbelastungen mindern die Qualität von angebautem Obst, Gemüse und Salat, ebenso wie Manipulationen an Saatgut sehr bedenklich sind. Ein Thema, was uns immer wieder auf´s Neue empört, sind Entscheidungen in der Politik. Wie etwa umfangreiche gesetzliche Verbote, z. B. altdeutsche Tomatensorten anzupflanzen, die nicht genmanipuliert sind.
Statt uns Verbraucher und unsere Gesundheit zu schützen, wird genetisch manipuliertes Saatgut protegiert und genreine Pflanzen immer mehr verdrängt. Obwohl bekannt ist, dass viele Joghurts keine echten Früchte mehr enthalten sondern in Lebensmittellaboren künstlich erzeugt werden, dürfen solche Produkte weiter hergestellt und verkauft werden.
Es wird darüber diskutiert, dass Kühe mitverantwortlich am Klimawandel sind, weil sie durch ihren CO2-Ausstoß eine schlechte Ökobilanz aufweisen sollen. Gleichzeitig werden immer größere Autos gebaut, die mehr und mehr Sprit benötigen. Seit wir uns zurückerinnern können, wird über schlechte Haltungsbedingungen von Hühnern, Kühen und Schweinen in der Tierfleischindustrie in den Medien berichtet, doch eine Verbesserung scheint auch nach über 30 Jahren nicht in Sicht.
Fakt ist: viele Verbraucher wollen das alles nicht mehr. Wir Konsumenten wollen
- faire Haltungsbedingungen für Tiere
- mehr Transparenz über Haltungsbedingungen
- mehr Transparenz bei Zutaten und Herkunft
- gesunde Produkte
und schmackhafte Lebensmittel.
In unser Bewusstsein rückt immer mehr die Tatsache, dass nur Verbraucher etwas ändern können, indem sie bewusst Verzicht üben und bei jedem einzelnen Lebensmitteleinkauf genauer hinschauen.
Vegetarier, Veganer & Rohkostler
Es fordert jedem sich bewusst ernährenden Verbraucher ein hohes Maß an Disziplin und Fleiß ab, um sich gesund ernähren zu können. Vegetarierer und vegan lebende Menschen können ebenso fertige Produkte kaufen, vegetarisch oder vegan grillen, verzichten aber bewusst auf Fleisch und Inhaltsstoffe tierischer Herkunft.
Dennoch bietet dies nicht zwingend auch eine hochwertige Ernährung, die der Gesundheit förderlich ist. Nämlich dann nicht, wenn die fleischlosen und veganen Lebensmittel aus Laboren kommen. Der Rohkostler, der als Selbstversorger alles aus dem heimischen Garten oder aus ethischem Anbau bezieht, kann auf der sicheren Seite sein. Um sich für diese Lebensweisen zu entscheiden, braucht es wirklich viel. Doch auch, wenn man diesen Schritt – so wie wir – nicht schafft, können auch schon kleinere Veränderungen etwas bewirken.
Zumindest aber kann man sich gesund ernähren und sich sowie die Familie vor ungesunden Produkten schützen, indem man, wann immer sich die Chance bietet, frische Produkte selbst zubereitet und Fertigprodukte links liegen lässt. Aber auch der Tierschutz sollte nicht aus den Augen verloren werden. Billiges Fleisch, billige Eier, billige – das kann nicht aus ethisch tolerierbaren Haltungsbedingungen stammen.
Wenn man, so wie wir, nicht auf vom Tier abstammende Produkte verzichten kann, dann sollte man jedoch dafür einstehen, dass mehr Verantwortungsbewusstsein und gute Haltungsbedingungen an den Tag gelegt werden. Wir drosseln weiter unseren Verbrauch tierischer Produkte und hoffen, so den Weg zu einer vegetarischen Lebensweise zu schaffen.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!