Das richtige Fett für Fondue: So gelingt das Fleischfondue perfekt

Kokosfett für Fettfondue
Das richtige Fett für Fondue auswählenEin gemütliches Fleischfondue steht und fällt mit der Wahl des richtigen Garmittels. Während beim Brühfondue ein kräftiger Sud für Aroma sorgt, spielt beim klassischen Fettfondue die Qualität und Hitzebeständigkeit des Fetts die Hauptrolle. Doch welches Fett eignet sich am besten, um das Fleisch außen knusprig und innen saftig zu garen? Gerne geben wir Ihnen eine Übersicht über die besten Fette und Öle für Fondue und verraten Ihnen, worauf Sie beim Erhitzen unbedingt achten sollten.

Warum die Wahl des Fetts beim Fondue entscheidend ist

Beim Fettfondue – oft auch als Fondue Bourguignonne bezeichnet – werden die Fleischstücke bei hohen Temperaturen frittiert. Das Fett dient hierbei als direkter Wärmeüberträger. Damit das Fleisch optimal gart, aber dabei keine schädlichen Stoffe entstehen, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass das gewählte Fett einen hohen Rauchpunkt hat. Wenn das Fett zu rauchen beginnt, zersetzt es sich, verliert seinen Geschmack und kann gesundheitsschädliches Acrolein bilden.

Ein gutes Fonduefett sollte zudem geschmacksneutral sein, damit das Fleischaroma nicht überdeckt wird. Ob Sie sich für festes Pflanzenfett oder flüssiges Öl entscheiden, ist dabei nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern auch der Handhabung am Esstisch.

Wenn Sie wissen möchten, was Sie neben dem richtigen Fett noch alles für einen gelungenen Abend brauchen, lesen Sie unseren Artikel darüber, was man für Fondue alles benötigt. Für die figurbewusste Variante empfehlen wir das leckere Fondue mit Fleischbrühe.

Die besten Fette für das Fleischfondue

Es gibt verschiedene Fette, die sich für die Fondue-Zubereitung etabliert haben. Dabei wird zwischen festen Fetten und flüssigen Ölen unterschieden und jedes davon hat seine eigenen Vorzüge.

Kokosfett – Der Favorit für goldgelbe Ergebnisse

Kokosfett ist ein absoluter Klassiker für das Fleischfondue. Es ist bei Zimmertemperatur fest, schmilzt aber schnell im Topf. Der große Vorteil: Kokosfett ist extrem hitzebeständig. Es spritzt kaum. Außerdem hat es eine ganz besondere Eigenschaft, weshalb wir Kokosfett für Fondue bevorzugen:

Es verleiht dem Fleisch eine wunderbare, knusprige Kruste.

Zudem hat Kokosöl einen sehr dezenten, aber äußert leckeren Eigengeschmack, der hervorragend mit fast allen Fleischsorten harmoniert. Ein weiterer Vorteil: Kokosfett lässt es sich nach dem Erkalten leicht entsorgen, da es wieder fest wird.

Pflanzenöle: Sonnenblumenöl, Rapsöl und Erdnussöl

Wenn Sie ein flüssiges Öl bevorzugen, sollten Sie zu raffiniertem Sonnenblumenöl oder raffiniertem Rapsöl greifen. Wichtig ist hier das Wort „raffiniert„, da kaltgepresste Öle einen viel zu niedrigen Rauchpunkt haben. Vor allem Sonnenblumenöl ist beinahe geschmacksneutral. Es lässt die feinen Nuancen von Geflügel, Rind- oder Kalbfleisch voll zur Geltung kommen.

Obwohl viele Menschen Rapsöl ebenfalls als weitestgehend geschmacksneutral beschreiben, schmecken wir diese Ölsorte raus und mögen sie nicht. Daher verwenden wir es in der Küche nicht.

Auch ist Erdnussöl eine exzellente Wahl für Fondue, da es einen sehr hohen Rauchpunkt hat. Uns überzeugt Erdnussöl für Fondue! Die leichte nussige Note verwöhnt den Gaumen und schmeckt klasse. Wenn Sie Erdnüsse mögen, sollten Sie dieses Fett für Fondue unbedingt probieren!

Welches Fett passt zu welcher Fleischsorte?

Neben der Konsistenz und dem geschmacklichen Aspekt, wirkt sich das verwendete Fett für Fondue auch auf das Ergebnis aus. Nicht jedes Fleisch reagiert gleich auf die Hitze im Fonduetopf. Die Wahl des Fetts kann den Genuss noch steigern, wenn es optimal auf die Fleischqualität abgestimmt ist.

Fleischsorte Empfohlenes Fett/Öl Besonderheit beim Garen
Rinderfilet Raffiniertes Rapsöl oder Erdnussöl Benötigt hohe Hitze, um die Poren sofort zu schließen.
Schweinefilet Kokosfett Wird im Kokosfett besonders goldbraun und bleibt saftig.
Hähnchen & Pute Sonnenblumenöl Muss vollständig durchgaren; neutrales Öl bewahrt den milden Geschmack.
Wild (Reh/Hirsch) Erdnussöl Die leichte Nussnote des Öls harmoniert prächtig mit dem Wildgeschmack.

Rind und Schwein sollten Sie nur dann als Fonduefleisch verwenden, wenn Sie einen guten Metzger haben, bei dem Sie eine hohe Fleischqualität erhalten. Bevorzugen Sie zartes Filetfleisch und achten Sie auf die richtige Fleischzubereitung, damit die Stücke im heißen Fett nicht zäh werden.

Wie viel Fett benötigt man für den Fonduetopf?

Die benötigte Menge hängt stark von der Größe Ihres Fonduetopfes ab, aber als Faustregel gilt: Füllen Sie den Topf maximal bis zur Hälfte, höchstens jedoch bis zu zwei Dritteln. In der Regel sind das etwa 1 bis 1,5 Liter Fett oder Öl.

Achten Sie unbedingt auf die Markierung im Inneren Ihres Topfes, falls vorhanden. Es ist wichtig, genügend Spielraum nach oben zu lassen, da das Fett sprudelt, sobald Sie das Fleisch hineingeben. Ist der Topf zu voll, riskieren Sie gefährliches Überlaufen; ist zu wenig Fett enthalten, kühlt es beim Eintauchen des Fleisches zu schnell ab und das Ergebnis wird nicht knusprig.

Wir verwenden 5 Kokosfett Würfel mit je 250 g. Aber wenn wir viel Hunger haben, benötigen wir meist noch einen 6. Fettwürfel, weil die Menge ja durch das Zubereiten weniger wird.

Praktische Tipps für den Umgang mit Fonduefett

Damit Ihr Abend ohne Spritzer und unangenehme Gerüche verläuft, gibt es einige goldene Regeln im Umgang mit heißem Fett. Zunächst sollten Sie das Fett niemals direkt im Fonduetopf auf dem Rechaud schmelzen. Erhitzen Sie das Öl oder Fett vorher auf dem Herd in einem herkömmlichen Topf und füllen Sie es dann vorsichtig in das Fonduegefäß um.

Achten Sie darauf, dass das Fleisch vor dem Eintauchen gut abgetupft ist. Wasserreste am Fleisch sorgen für gefährliche Fettspritzer. Ein alter Haushaltstrick verrät Ihnen, ob die Temperatur stimmt: Halten Sie den Stiel eines Holzkochlöffels ins Fett. Wenn kleine Bläschen am Holz aufsteigen, hat das Fett die ideale Betriebstemperatur von ca. 170 bis 180 Grad erreicht.

Sicherheit beim Fondue: So vermeiden Sie Unfälle

Der Umgang mit offenem Feuer und siedendem Fett erfordert höchste Aufmerksamkeit. Stellen Sie sicher, dass der Fonduetopf stabil steht und keine Kabel (bei elektrischen Geräten) zur Stolperfalle werden. Kinder sollten niemals unbeaufsichtigt am Fonduetisch sitzen oder umhertoben, solange das Essen noch nicht für alle beendet ist.

Ein ganz wichtiger Punkt ist das Verhalten im Falle eines Fettbrandes: Löschen Sie brennendes Fett niemals mit Wasser! Dies würde zu einer massiven Fettexplosion führen. Halten Sie stattdessen immer den passenden Deckel des Fonduetopfs bereit, um eine Flamme sofort ersticken zu können.

Zusätzlich ist die Anschaffung einer Feuerlöschdecke eine gute Sache für die Küche. Weitere hilfreiche Tipps für eine gut ausgestattete und sichere Arbeitsumgebung finden Sie in unserer Rubrik Küche. Sicherheit geht beim Genuss immer vor, damit der Abend in schöner Erinnerung bleibt.

Wie oft kann man Fonduefett wiederverwenden?

Grundsätzlich lässt sich hochwertiges Fonduefett mehrfach verwenden, sofern es nicht überhitzt wurde und nicht verunreinigt ist. Wenn Sie das Fett ein zweites Mal nutzen möchten, sollten Sie es nach dem Erkalten durch ein feines Sieb oder ein Passiertuch gießen, um Fleischreste und Schwebstoffe zu entfernen. Diese würden beim nächsten Erhitzen verbrennen und den Geschmack verderben.

Auch Kokosfett kann nach dem Essen gefiltert werden, wenn es schon stark abgekühlt, aber noch nicht ganz kalt ist. Flüssiges Kokosöl wird langsam fest, wenn es unter eine Temperatur von 23 bis 25 Grad Celsius sinkt. Haben Sie diesen Zeitpunkt verpasst, können Sie den Fonduetopf auf die Heizung stellen, bis das Kokosöl flüssig wird.

Bewahren Sie das gefilterte Fett kühl und dunkel auf. Sobald das Fett jedoch ranzig riecht, eine dunkle Farbe annimmt oder beim Erhitzen ungewöhnlich schnell raucht, ist es Zeit für die Entsorgung.

Kann man Fonduefett einfrieren: Ist das sinnvoll?

Theoretisch ist es möglich, gefiltertes Fonduefett einzufrieren, um die Haltbarkeit zu verlängern, da die Kälte den Oxidationsprozess (das Ranzigwerden) verlangsamt. Allerdings ist dies bei den meisten gängigen Fetten wie Kokosfett oder raffinierten Pflanzenölen kaum notwendig, da diese bei kühler und dunkler Lagerung ohnehin mehrere Monate haltbar sind. Zudem nimmt Fett im Gefrierfach leicht Fremdaromen an. Wenn Sie es dennoch einfrieren möchten, nutzen Sie unbedingt einen luftdichten Behälter. In der Praxis ist es meist sinnvoller, das Fett zeitnah für herkömmliches Braten in der Pfanne aufzubrauchen, statt wertvollen Platz im Gefrierschrank zu belegen.

Was kann man mit übrigem Fonduefett machen?

Wenn das Fett nach dem Fondueabend noch sauber und hell ist, wäre es viel zu schade für die Entsorgung. Sie können das gefilterte Öl oder Fett hervorragend zum ganz normalen Braten in der Küche weiterverwenden. Vor allem Bratkartoffeln oder Schnitzel gelingen in dem bereits einmal erhitzten Fett besonders gut, da es eine ideale Hitzeleitung besitzt. Auch zum Anbraten von kräftigem Fleisch für Gulasch oder andere Eintöpfe leistet das gefilterte Fett gute Dienste. Achten Sie lediglich darauf, das Fett zügig innerhalb weniger Wochen aufzubrauchen und es nicht für süße Speisen zu verwenden, da es meist ein feines, herzhaftes Fleischaroma angenommen hat.

Die richtige Entsorgung von Fonduefett

Ist der gemütliche Abend beendet, stellt sich die Frage nach der Entsorgung. Schütten Sie gebrauchtes Fett oder Öl niemals in den Ausguss der Spüle oder in die Toilette. Das Fett erkaltet in den Rohren, wird hart und führt unweigerlich zu schweren Verstopfungen im Kanalsystem.

Lassen Sie das Fett im Topf zunächst vollständig auskühlen. Festes Fett wie Kokosfett können Sie einfach mit einem Löffel herausschaben und im Restmüll entsorgen. Für flüssige Öle haben wir einen praktischen Extra-Tipp für Sie. Füllen Sie das kalte Fett in einen stabilen Gefrierbeutel um und verschließen Sie diesen sicher mit einem Clip. So kann nichts auslaufen und Sie können den Beutel sauber über die Restmülltonne entsorgen. Alternativ leisten auch alte Schraubgläser oder leere PET-Flaschen gute Dienste bei der Entsorgung.

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