Kaffeekapseln kompostierbar – So wird Kaffee trinken umweltfreundlich(er)
Praktisch vorportionierte Kapseln mit Kaffee sind eine tolle Sache. Die Zubereitung ist kinderleicht, jede Tasse ist brühfrisch und selbst, wenn man kein Barista ist, gelingen die leckersten Kaffeespezialitäten. Das hat jedoch einen Haken: Die Müllberge, die wir mit unserem kapsellastigen Kaffeekonsum fabrizieren. Die Angaben, wie viel Müll wir jährlich mit Kapseln produzieren, schwanken je nach Jahr und je nach Informationsquelle:
- 4000 Tonnen laut Welt.de (2014)
- 5000 Tonnen laut Test de (2014)
- 7800 Tonnen laut Utopia.de (Schätzung aus 2016)
Immerhin gibt es auch erfreuliche Nachrichten, denn Markenhersteller sind seit geraumer Zeit bemüht, für das Kapsel-Problem umweltfreundlichere Alternativen zu schaffen. Mittlerweile sind werden immer mehr Kaffeekapseln kompostierbar und erlauben vollmundigen Kaffeegenuss, den man als Kaffeegenießer nicht bereuen muss.
Wieso belasten Kaffeekapseln die Umwelt?
Kaffeekapseln bestehen aus Aluminium. So wird der Portionskaffee aromadicht versiegelt und deshalb begeistert jede frisch zubereitete Tasse Kaffee volles Aroma. Aluminium hat, umwelttechnisch betrachtet drei große Nachteile:
- Die Herstellung des Materials ist sehr aufwändig; es werden für die Herstellung eines Kilogramms Aluminium ca. 14 Kilowattstunden Strom benötigt und dabei ca. 8,4 Kilogramm Kohlendioxid freigesetzt.
- Aluminium ist nicht biologisch abbaubar und belastet darum die Umwelt abermals.
- Leere Kaffeekapseln werden häufig über den Restmüll entsorgt, sind jedoch zu klein, um aus den Bergen von Restmüll heraussortiert zu werden. Somit gelangen nur ca. 60 % der Aluminiumkapseln zur Wiederverwertung.
Umweltschädliche Kaffeekapseln aus Aluminium & Plastik
Jedes Jahr werden alleine in Deutschland mehrere Milliarden Alu-Kapseln mit einem Gewicht von je etwa 1 Gramm Aluminium verkauft – Tendenz steigend. Diese Zahl ist immens.
Hinzu kommt, dass neben Alu-Kapseln auch noch Kaffeekapseln aus Kunststoff (und mit Aluminium-Deckel) auf dem Markt sind. Bei denen sieht es ebenfalls nicht besser aus. Umso wichtiger ist es, dass immer mehr Kaffeekapseln kompostierbar werden und im Bereich Essen und Trinken mehr Nachhaltigkeit einzieht.
Schlechter ökologischer Fußabdruck von Kaffee
Kaffee hat ohnehin schon einen bedenklichen ökologischen Fußabdruck. Kaffeebohnen sind nicht regional anbaubar, müssen um die halbe Welt transportiert werden und beim Anbau werden Düngemittel, Pestizide sowie Insektizide zur Umweltbelastung. Doch nach wie vor bleibt Kaffee der Deutschen liebstes Getränk, dass sogar Wasser, Cola und Bier auf der Beliebtheitsliste abhängt.
Umweltfreundliche Alternative: Kaffeekapseln kompostierbar
Für Kapselmaschinen wie Nespresso und Tassimo gibt es endlich umweltverträglichere Kapselalternativen. Sind Kaffeekapseln kompostierbar, bestehen Behälter und Deckel der kleinen Kapsel zum Beispiel aus Materialien wie Zuckerrüben, Mais, Bambus, Holz oder kompostierbarem Polyester.
Kompostierbare Kapseln für umweltfreundlicheren Kaffeegenuss
Einen solchen Kaffee, dessen Kaffeekapseln kompostierbar sind, der in hochwertiger Bio-Qualität ist und der vollmundiges Kaffeearoma verspricht, haben wir auf espressissimo.de entdeckt. Dort heißt es:
Die seit 2015 erhältlichen kompostierbaren Vergnano Kapseln sind durch die international anerkannte Organisation Vinçotte zertifiziert worden und tragen das Emblem „OK compost“. Da die Caffè Vergnano-Kapseln aus biologisch abbaubarem und kompostierbarem Polyester hergestellt sind, können diese in die braune Tonne entsorgt werden. Als Gartenabfall bzw. auf dem Komposthaufen würde es dann doch zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Das Material der Kapseln ist zum Teil mit Hilfe von erneuerbaren Energiequellen erstellt worden und ist im Einklang mit den Bestimmungen der UNI EN 13432. Die hier angebotenen Kapseln sind kompostierbare Kapseln, die im Bio-Abfall entsorgt werden können. Kompostieren ist dabei der Prozess, bei dem der Abfall in organischen Kompost umgewandelt wird, auch wenn dies länger dauert als man sich vorstellen kann.
Als weiterer positiver Aspekt kommt hinzu, dass der Hersteller darauf verzichtet, seine kompostierbaren Kapseln nochmals separat einzupacken, wodurch die Müllmenge reduziert wird.
Noch nicht ganz ohne Alufolie, aber ein guter Schritt in die richtige Richtung
Zwar ist auch bei dieser Kaffeesorte der Deckel der Kapseln noch aus Alufolie, jedoch stecken kompostierbare Kaffeekapseln noch in der Weiterentwicklung, so dass langfristig auch für den Kapseldeckel umweltfreundlichere Alternativen gefunden werden dürften.
Obwohl zwar auch kompostierbare Kaffeekapseln noch nicht ganz ausgereift sind, wenn es um schnelle und vollständige Kompostierbarkeit geht, lohnt es sich, beim Kaffeetrinken auf Merkmale wie Bio, Fairtrade und im Falle von Kapselkaffee auf das Attribut kompostierbar zu achten und gleichzeitig so gut es machbar ist, Müll zu vermeiden.
Kaffee to go – riesige Müllberge durch Pappbecher
Der Spiegel bringt die Problematik mit den Müllbergen von Kaffeekapseln (aber auch von Go Cups) auf den Punkt:
Durch den Genuss der gerösteten Bohnen aus Kapseln oder Einwegbechern entsteht haufenweise Müll. Umweltschützer warnen seit langem vor den Folgen, doch die deutschen Kaffeetrinker stört das wenig. Der Marktanteil von Kapseln wächst beständig.
Laut Spiegel verbrauchen wir Kaffeetrinker nicht nur tonnenweise leere Aluminiumkapseln, sondern auch noch 2,8 Milliarden Einwegbecher, wenn wir uns einen Kaffee to go gönnen.
Die umweltfreundliche Variante: Immer mehr Städte, so zum Beispiel Düsseldorf, bieten wiederverwendbare Kaffeebecher an. Diese werden einmal gekauft und dann einfach unterwegs mit leckerem Kaffee gefüllt. Nach dem Kaffeegenuss wird der Kaffeebecher Zuhause gespült und ist für den nächsten Coffee to go einsatzbereit.
Quellen:
welt.de/wirtschaft/article123656432/Wir-produzieren-4000-Tonnen-Kaffeekapsel-Muell.html
www.test.de/Kaffeekapseln-Nespresso-legt-die-Latte-hoch-4933269-4933468/
utopia.de/ratgeber/mycoffeestar-coffeduck-mister-barista-nespresso-kapseln-test/
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