Gute Töpfe – woran erkennt man Qualität?

Kochtopf

Gute Töpfe – woran erkennt man Qualität?
Nicht jeder Topf macht lange Freude. Im Laufe der Jahre schafft man viele Töpfe an und natürlich ist es schön, wenn man einen günstigen Topf kaufen kann, da es bei sehr hochwertigen Töpfen nach oben hin kaum Grenzen gibt, was den Preis angeht. Anfangs erwecken auch billige Kochtöpfe den Eindruck, zumindest eine halbwegs gute Qualität aufzuweisen. Dennoch erkennt man erst nach geraumer Zeit, ob sich ein Kochtopf als gut herausstellt. Dass ein Kochtopf minderer Qualität extrem gefährlich sein kann, darüber denkt man bei der Anschaffung kaum nach.

Niemals mehr billige Töpfe – aus Gründen!

Wenn man neue Töpfe kaufen will, findet man ein umfassendes Angebot von sehr billig bis hin zu sehr teuren Kochtöpfen. Besonders hochwertige Kochtöpfe können mehrere Hundert Euro kosten. Das Geld muss man erstmal haben und gewillt sein, in exklusives Kochgeschirr zu investieren.

Gibts im Lebensmitteldiscounter Töpfe im Angebot, ist die Verlockung groß, mal eben einen neuen Kochtopf mitzunehmen. Durchaus gibt es auch preiswerte Töpfe im unteren Preisbereich, die mit Qualität überzeugen. Ebenso gibt es Kochtöpfe in mittlerer Preislage, die überhaupt nichts taugen. Der Preis bei Töpfen ist also kein Qualitätsmerkmal.

Kein spontaner Kauf bei Kochtöpfen

Im „Vorbeigehen“ mal eben einen Topf oder ein Topfset kaufen? Nein, das ist nicht zu empfehlen. Wir sind inzwischen geläutert, wie der nachfolgende Artikel zeigt. Daher gilt für uns: wenn wir neue Pfannen & Töpfe anschaffen, schauen wir nicht nur auf den Preis, sondern vor allem bei der Verarbeitung der Töpfe bzw. Pfannen genau hin.

Gutes Kochgeschirr erkennen – nur durch genaues Hinschauen möglich!

Weiß man, was die typischen Schwachpunkte von Kochtöpfen sind, fällt es einem leichter, hochwertiges Kochgeschirr zu finden. Besonders gründlich sollte man vor dem Kauf auf die Griffe und den Topfboden achten. Wir zeigen Ihnen an zwei verschiedenen Töpfen, woran Sie Qualität ausmachen können.

Kochtopf

Kochtopf Vergleich – unsere Vergleichsfakten

  • Aluminiumkochtopf im mittleren Preisbereich
  • WMF Markenkochtopf aus Edelstahl, ebenfalls mittelpreisig
  • beide Modelle gleich alt
  • ähnlich oft genutzt
  • Reinigung immer in der Spülmaschine

Der Topfboden – wichtiges Qualitätsmerkmal

Ein ordentlicher Boden trägt dazu bei, dass ein Kochtopf plan auf der Herdplatte steht. Im Idealfall verfügt der Topfboden über eine Höhe ab einem halben Zentimeter. Je höher der Topfboden ist, desto besser ist die Qualität des Topfes.  So wird ein gewisses Gewicht erzeugt, das für einen stabilen Stand sorgt. Eine ausreichende Bodendicke verhindert auch das Verziehen des Topfes und leitet die Wärme gut ins Topfinnere.

Topfböden können durchaus einen eingearbeiteten Kern erhalten. Zwar dauert es bei dickerem Topfboden länger, bis die optimale Temperatur zum Kochen erreicht wird. Aber ein dicker Topfboden mit massivem Kern speichert die Hitze länger, die Herdplatte kann früher ausgedreht und mit der Restwärme fertig gekocht werden.

Sandwichboden vorgetäuscht

Bringt ein guter Topf Qualität mit sich, ist der Topfboden massiv, wobei er aber meist aus verschiedenen Lagen besteht. Der Boden grenzt sich fast immer vom Topfkorpus mit einer umlaufenden Kante ab, allerdings sind die beiden Topfhälften fest miteinander verbunden. Hier sehen beim oberflächlichen Betrachten zunächst beide Töpfe fast gleich aus:
Topfboden

Betrachten wir uns aber den Alutopf (links im Bild) von der anderen Seite, sieht man deutlich, dass es sich um eine echte Mogelpackung handelt. Denn hier sind Topfboden und Kochbehälter nicht fest miteinander verbunden. Der gesamte Topf besteht aus einem Körper.

Um eine gewisse Bodendicke vorzutäuschen, wird bei dem sogenannten Kapselboden lediglich eine umlaufende Verkleidung aus dünnem Blech um den unteren Topfrand gelegt. Da bei diesem Modell die Bodendicke nur vorgetäuscht wurde, hat sich recht zügig der Boden des Alutopfes verzogen. Denn dünnes Metall verzieht sich bei Einwirkung hoher Hitze.

Topfboden verzogen

Beim Spülen, ganz egal ob per Hand oder in der Spülmaschine, läuft Wasser in die Kante, was sich nicht entfernen lässt. Nicht gerade hygienisch.

WMF Topf aus Edelstahl – der Topfboden

Wesentlich besser dagegen der Edelstahltopf von WMF verarbeitet. Der Bodenbereich ist sehr robust und solide verarbeitet und fest mit dem Kochbehälter verbunden. Allerdings scheint auch dieser nur als Kapselboden gearbeitet zu sein. Zwar ist hier alles noch in Form, aber das gute Stück fängt an zu rosten.

Topf mit Rost

Das zeigt, dass selbst Marken Kochtöpfe nicht unbedingt perfekt sind. Allerdings ist dieser WMF Topf schon seit vielen Jahren fast täglich im Einsatz – dafür ist er noch gut in Schuss und mit ihm lässt es sich sicher kochen. Der hier gezeigte Kochtopf ist insgesamt wesentlich schwerer als der Alu Topf.

Die Topfgriffe – wichtiges Qualitätskriterium

Dass Töpfe über Griffe verfügen müssen, die eine sehr stabile Qualität haben, versteht sich von selbst. Dennoch ist das keine Selbstverständlichkeit, wie einer unserer Kochtöpfe beweist. Schauen wir uns die Vergleichsbilder an:
Topfgriffe

Leichter Kochtopf – keine Qualität & gefährlich

Der Aluminiumkochtopf wurde besonders gerne zum Kochen von Nudeln, Kartoffeln und Gemüse benutzt. Das Material Aluminium zeichnet sich durch sein leichtes Gewicht aus. Daher haben wir ihn bevorzugt, wenn das Kochgut mit viel Wasser angesetzt wurde und später abgegossen werden musste.

Beim Abgießen ist es angenehmer, wenn der Topf ein niedriges Eigengewicht hat. Allerdings stimmt bei leichten Kochtöpfen oftmals die Verarbeitung nicht!

Vor einigen Wochen gab es Nudeln, die ebenfalls mit dem Alutopf zubereitet wurden. Beim Abgießen schien alles in Ordnung. Beim Tragen des Kochtopfes von der Spüle zum Esstisch knackte es plötzlich und ein Topfgriff brach ab:

Topfgriff abgebrochen

Reines Glück, dass in dem Fall lediglich die bereits abgegossenen Nudeln auf den Küchenboden klatschten. Auf der gegenüberliegenden Seite sieht es übrigens so aus:

Zweiter Griff ebenfalls eingerissen

Man sieht, dass die Topfhenkel nur angestanzt sind und das Metallblech sehr dünn ist. Dass dort irgendwann Materialbruch eintritt, ist nicht verwunderlich.

Schwerer Kochtopf von WMF – bessere Verarbeitung bei den Topfgriffen

Nochmal zum Vergleich das Bild mit beiden Töpfen im Griffbereich. Rechts im Bild ist der schwerere WMF Kochtopf zu sehen, bei dem noch alles in Ordnung ist. Hier wurde einfach mehr und dickeres Metall verwendet, was im Resultat auch eine deutlich höhere Haltbarkeit aufweist.
Topfgriffe

Gute Töpfe mit geschraubten Griffen?

Es gibt gute Töpfe aus Aluminium und Kochtöpfe aus Edelstahl, bei denen die Griffe aus Metall gefertigt sind. Damit man sich beim Kochen nicht verbrennt, sollte der Hersteller stets darauf hinweisen, ob die Metallgriffe am Topf wärmeleitend sind oder beim Kochen kalt bleiben.

Eine gute Alternative sind Kochtöpfe mit Kunststoffgriffen, die angeschraubt werden. Aber auch da gibt es gravierende Qualitätsunterschiede.

Leider verwenden manche Hersteller von Kochgeschirr minderwertige Schrauben und Kunststoffe. Resultat: Die Schrauben am Topf rosten. Topfgriffe werden brüchig.

Insbesondere Töpfe mit Kunststoffgriffen leiden, wenn sie in der Spülmaschine gereinigt werden. Daher bevorzugen wir Edelstahl Kochtöpfe ohne Kunststoffgriffe.

Allerdings erleben wir auch bei etwas hochpreisigen Töpfen in den letzten Jahren, dass sie keine verlässliche Qualität aufweisen. Nicht immer ist der Bereich rund um die Topfhenkel das Problem. Unlängst hatten wir ein kleines kreisrundes Loch mitten in der Topfwand, aus dem während dem Kochen das Wasser auf die Herdplatte tropfte. Ein neuer Kochtopf, gerade einmal 4 Wochen im Gebrauch weist vom oberen Topfrand bis etwa in die Mitte einen Riss auf.

Fazit zum Topfvergleich: Gute Töpfe erkennen

Anhand unserer Bilder haben Sie ja bereits einen Eindruck darüber bekommen, woran Sie schlechte Kochtöpfe erkennen und was gute Töpfe ausmacht. Hier noch ein paar zusammengefasste Tipps für Sie.

Gute Töpfe: Qualität kann man sehen und fühlen

Auch, wenn wir nicht mehr wissen, was diese beiden Töpfe genau gekostet haben, zeigen sie sehr deutlich, woran man Qualität erkennen kann und worauf es zu achten gilt.

Gute Kochtöpfe müssen aus unserer Sicht nicht zwingend auch ein hohes Gewicht haben. Grundsätzlich spricht auch nichts gegen einen Aluminiumtopf, der vor allem bei großen Kochtöpfen sehr handlich ist. Edelstahltöpfe sind deutlich schwerer. Viel wichtiger ist die Verarbeitung.

Im Bereich der Topfgriffe sieht man allerdings sehr gut, dass beim Alutopf diese ohnehin nicht sonderlich vertrauenserweckend aussehen. Die Griffe ließen sich von Anfang an ohne großen Kraftaufwand nach oben und unten biegen, während beim Modell von WMF die Griffe „bombenfest“ sitzen.

Der Alukochtopf ist lediglich im Bereicht der Griffe genietet. Der Markenkochtopf wurde gelötet oder geschweißt. Insgesamt ist beim Markentopf das Material dicker gearbeitet, was letztlich auch eine hochwertigere Verarbeitung zulässt.

Muss es ein Markentopf sein?

Diese Frage pauschal zu beantworten, ist sicher nicht möglich und auch nicht zielführend. Unser Topfvergleich zeigt, dass auch Markentöpfe nicht zwingend perfekt sind.

Rostbildung auf einem WMF-Topf ist keinesfalls wünschenswert, zumal die Marke ja auch ihren Preis hat und die Wahl eines Topfes auch vom Budget abhängig ist. Wir haben eine Vielzahl an Kochtöpfen, daher wissen wir, dass es schwer ist, den einen perfekten Kochtopf zu finden. Ein dritter Topf, ebenfalls mittlere Preislage, ansonsten gut verarbeitet, sieht zum Beispiel so aus:

Kunststoffgriff

Der Kunststoffgriff ist sehr robust und auch sehr komfortabel, jedoch sind die Befestigungsschrauben völlig verrostet und vom Reinigen im Geschirrspüler ist der schwarze Kunststoff völlig unansehnlich geworden.

Gute Töpfe finden – unsere Tipps

Bevor Sie neue Töpfe kaufen, schauen Sie sich die in Frage kommenden Modelle genau an. Am besten gehen Sie bei der Auswahl so vor:

  • Nicht das günstigste Modell wählen.
  • Nach Möglichkeit Markentopf bevorzugen.
  • Aufmerksam die Produktbeschreibung lesen oder beraten lassen.
  • Kapselboden vermeiden.
  • Auf solide Griffe achten, die auch eine entsprechende Materialdicke haben sollten.
  • Erfragen Sie, ob die Schrauben rostfrei sind.
  • Bevorzugen Sie wärmeisolierende Metallgriffe.
  • Kassenbon aufheben und notfalls reklamieren.

Falls Sie Ihren neuen Topf online bestellen und nicht auf Anhieb mit der Qualität zufrieden sind, weil die Topfgriffe nicht stabil sind oder der Topfboden nicht überzeugend wirkt, machen Sie am besten vom Rückgaberecht Gebrauch.

Gerade, was die Griffe anbetrifft, geht es nämlich um die Sicherheit. Noch mehr Tipps, worauf es beim richtigen Topf ankommt und welche Töpfe Sie in der Küche wirklich brauchen, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

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