Espresso zubereiten
Kaffee ist und bleibt das beliebteste Heißgetränk. Er weckt am Morgen die Lebensgeister, regt die Verdauung an und schmeckt einfach lecker. Kein Wunder, dass sich auch viele Kaffeespezialitäten größter Beliebtheit erfreuen. Heute dreht sich bei uns alles um Espresso und wie Sie den perfekten Espresso zubereiten können.
Was ist Espresso?
Die Bezeichnung Espresso bezieht sich nicht etwa auf die Kaffeebohne, sondern es handelt sich um eine bestimmte Zubereitungsmethode, die im italienischen Mailand erfunden wurde. Mit der ersten Espressomaschine in Serienproduktion (erfunden von Ingenieur Luigi Bezzera) etablierte diese Methode sich etwa ab dem Jahre 1901 und fand vornehmlich in Cafés und Bars Zustimmung. Sie hat sich von Italien vor allem in den südeuropäischen Raum ausgebreitet und so trinkt man auch in Spanien, Portugal und Frankreich vollmundigen Espresso.
Was ist das Besondere an der Espresso Zubereitung?
Um dieses leckere Heißgetränk zubereiten zu können, sind zwei Dinge notwendig: fein gemahlenes Kaffeemehl und hoher Druck, mit dem das heiße Wasser durch das aromatische Mehl gepresst wird. Dadurch entsteht ein hochkonzentrierter Kaffee mit feinster, aromatischer Crema.
Weniger Koffein und bessere Bekömmlichkeit
Espresso Kaffeebohnen werden stark geröstet. Während der intensiven Röstung wird deutlich mehr der enthaltenen Chlorogensäure abgebaut. Zudem trägt die kurze Extraktionszeit beim Brühen dazu bei, dass sich weniger Säure und Bitterstoffe aus dem Espressomehl lösen. Dies macht den Espresso bekömmlicher – er enthält weniger Koffein und Säure als ein normales Kaffeepulver. Allerdings wird Espresso mit deutlich weniger Wasser zubereitet, so dass die hohe Konzentration für besonders vollmundiges Aroma sorgt.
Was braucht man zur Espresso Zubereitung?
Möchten Sie perfekten Espresso zubereiten, benötigen Sie neben hochwertigem Kaffeebohnen eine geeignete Espressomaschine sowie eine gute Kaffeemühle mit einem hochwertigen Mahlwerk. Denn am besten schmeckt der Kaffee, wenn die Bohnen frisch gemachten werden.
Espresso zubereiten – welche Bohnen eignen sich?
Zur Herstellung werden herkömmliche Kaffeebohnen Robusta und Arabica als Mischung (Miscela) verwendet. Jedoch werden die Bohnen intensiver geröstet. Durch das Mischen beider Bohnen wird das intensive, schwere Kaffeearoma sowie eine gute Crema erreicht. Die Röstung sollte nicht länger als drei Monate zurückliegen, um das beste Aroma zu bewahren.
Espresso-Bohnen frisch mahlen
Um den gewünschten Mahlgrad zu erreichen, empfiehlt sich eine hochwertige Mühle, wie zum Beispiel eine Eureka Kaffeemühle, die mit stufenlos einstellbarem Mahlgrad für jede Zubereitungsart geeignet ist. Ideal ist eine Korngröße von 0,3 bis 0,4 mm. Normales Kaffeepulver hat eine Korngröße von 0,4 bis 0,6 mm. Eine herkömmliche Kaffeemühle mit Keramikmahlwerk genügt nicht, um feines Espressomehl herzustellen.
Welche Kaffeemaschine für die Espresso-Zubereitung?
Sie können in den unterschiedlichsten Preislagen eine Espresso Maschine kaufen. Günstige Espressomaschinen als Einsteigermodelle gehen preislich bei circa 150 Euro los. Jedoch können Sie auch eine sehr hochwertige Siebträgermaschine kaufen, mit der Sie nicht nur Espresso zubereiten können, sondern auch andere Kaffeespezialitäten wie Latte Macchiato und Cappuccino.
Ein hochpreisiges Modell lohnt sich, wenn Sie gerne und häufig Kaffee genießen wollen. Geht es Ihnen nur um die Espressozubereitung, lohnt sich eine reine Espressomaschine, die preislich im Mittelfeld liegt.
Unabhängig davon, für welche Espresso-Maschine Sie sich entscheiden, muss diese 85 bis 95°C heißes Wasser zubereiten können und den Kaffee mit 8 bis 10 bar durch das Sieb pressen. Die Durchlaufzeit beträgt 20 bis 30 Sekunden.
Das richtige Espresso-Tässchen
Traditionell wird Espresso in kleinen Tassen serviert. Während die normale Tasse Kaffee 125 ml fasst, werden für die Zubereitung von Espresso lediglich 25 ml Wasser verwendet. Espresso Tassen haben meist ein Fassungsvermögen von 40 ml. Damit das Heißgetränk nicht zu schnell auskühlt, sind die Tassen dickwandig gefertigt und idealerweise vorgewärmt.
Manchmal wird auch im Glas Espresso zubereiten. Hier gilt ebenfalls, dass es sich um ein möglichst dickwandiges Glas handeln sollte, das vor der Zubereitung aufgewärmt wird, damit der aromatische Kaffee die perfekte Temperatur hat und seine Crema stabil bleibt.
Den perfekten Espresso zubereiten
Professionelle Barista empfehlen für die Zubereitung einen 3,5 cm Siebradius, einen Druck von rund 9 bar, eine Wassertemperatur von 90 °C, etwa 25 ml Wasser und circa 7 g Espressomehl.
Espresso zubereiten: Pulver gleichmäßig verteilen
Um einen wirklich leckeren traditionellen Espresso zubereiten zu können, sollte das Kaffeemehl gleichmäßig im Sieb verteilt werden. Die gleichmäßige Verteilung des Pulvers im Sieb gewährleistet, dass der maximale Brühdruck gewährleistet wird. Das fein gemahlene Kaffeemehl leistet hierbei innerhalb des Brühsiebs notwendigen Widerstand, der dafür sorgt, dass beim Durchpressen des Wassers die Aromastoffe aus dem Kaffeepulver gelöst werden und in die Tasse fließen.
Kaffeepulver mit Tamper verdichten
Wichtig ist das sogenannte Tampern im Siebträger. Dabei wird mit dem Tamper (ein spezieller Stampfer für Kaffeepulver) das feine Mehl im Sieb verdichtet, damit es den benötigten Widerstand bietet. Das Tampern benötigt etwas Erfahrung, um die richtige Verdichtung herauszufinden – hier hilft also nur auszuprobieren. Tipp: den Tamper nicht drehen, sondern nur drücken.
Beim Kauf einer Espressomaschine ist in der Regel ein Tamper dabei. Falls nicht, können Sie einen Handtamper, der auch als Espressostampfer, Kaffeestempel oder Kaffeepresser bezeichnet wird, einzeln kaufen.
Bei Espressomaschine Einstellungen ausprobieren
Wenn Sie mit einer speziellen Maschine den Espresso zubereiten, übernimmt die Maschine die Zubereitung selbst. Es lohnt sich jedoch, unterschiedliche Kaffeemarken, verschiedene Mahlgrade, Kaffeemenge, Wassermenge und verschiedene Einstellungen zu probieren, bis der perfekte Espresso gelingt.
Was beeinflusst den Espresso-Geschmack?
Damit Sie den perfekten Espresso zubereiten, spielen viele Faktoren eine wichtige Rolle. Eine sehr gute Espressomaschine ist ebenso wichtig wie hochwertige Bohnen. Aber auch bei der Zubereitung selbst wirken sich Druck, Verdichtung des Mehls mit dem Tamper, Menge von Wasser und Kaffeepulver sowie Wasserqualität, Temperatur der Tasse und die Einstellung der Maschine unmittelbar auf den Geschmack des Kaffees aus.
Häufige Zubereitungsfehler
Möchten Sie zum ersten Mal Espresso zubereiten, kann es durchaus passieren, dass der Geschmack nicht perfekt ist. Dies kann übrigens auf vorkommen, wenn Sie schon Erfahrung bei der Zubereitung haben. Der Grund ist ganz einfach:
Nur mit dem perfekten Zusammenspiel aller Komponenten lässt sich der perfekte Espresso zubereiten.
5 M-Regel beim Espresso zubereiten
Italienische Baristi haben die 5 M-Regel für die Espresso aufgestellt, welche die wichtigen Faktoren für eine gelungene Zubereitung zusammenfasst:
- Mischung / Miscela
- Mahlung / Macinatura
- Maschine / Macchina
- Maschinenpflege / Manutenzione
- Mensch / Mano
Hinzu kommt ebenfalls die Wasserqualität. Laut KaffeeWiki ist insbesondere die Wasserhärte maßgeblich für ein optimales Kaffee-Ergebnis verantwortlich. Schmeckt der Espressokaffee nicht perfekt, ist zumindest einer dieser Punkte noch nicht optimal umgesetzt.
Zubereitungsfehler erkennen und beheben
Nachfolgend haben wir für Sie eine kleine Tabelle mit den häufigsten Fehlern und Lösungen zusammengestellt:
| Beeinträchtigung | Ursache | Lösung |
| zu wenig Aroma | Kaffee alt, zu wenig Kaffeemehl, zu grob gemahlen, zu viel Wasser, zu wenig getampert | frischen Kaffee besorgen, Menge von Kaffeepulver und Wasser kontrollieren, Mahlgrad überprüfen, besser verdichten |
| Espresso zu bitter | zu heiße Brühtemperatur, zu feines Kaffeemehl, lange Durchlaufzeit, zu viel Kaffeepulver | Temperatur überprüfen, kürzere Durchlaufzeit einstellen, Kaffeemenge reduzieren |
| zu viel Kaffeesäure | Wasser zu sauer, niedrige Brühtemperatur, zu grob gemahlen, zu geringe Röstung, falsche Kaffeesorte, Durchlaufzeit zu kurz | anderes Wasser (z.b. stilles Mineralwasser ausprobieren), Brühtemperatur überprüfen, Kaffeepulver feiner mahlen, auf richtigen Röstgrad achten, Brühzeit verlängern |
| Fremdgeschmack | minderwertige Bohnenqualität, ungeeignete Wasserqualität | Wasser und Kaffeebohnen austauschen |
| keine ausreichende Crema | zu grober Mahlgrad, Kaffee zu alt, Verschmutzung der Maschine | Kaffeepulver feiner mahlen, frische Kaffeebohnen verwenden, Espressomaschine reinigen |
| zu dunkle Crema | zu feines Espressomehl, zu stark geröstet, zu heiß aufgebrüht | gröberer Mahlgrad, anderer Röstgrad, Wassertemperatur anpassen |
| zu helle Crema | alte Bohnen, grober Mahlgrad, Wasser nicht heiß genug | frische Espressobohnen kaufen, Mahlgrad verfeinern, höhere Wassertemperatur |
| fehlender Stand | Espresso-Tasse zu kalt, niedriger Wasserdruck | Tasse vorwärmen, Wasserdruck erhöhen |
Die besten Espressovariationen
Wie bei den Kaffeespezialitäten lässt sich Espresso in verschiedenen Varianten genießen. Dies sind die wichtigsten Varianten:
- Americano – Verlängerung mit heißem Wasser für milden Espresso-Geschmack
- Lungo – Zubereitung mit doppelter Wassermenge für milden Kaffeegenuss (7 g Kaffee und 50 ml Wasser)
- Ristretto – Zubereitung mit halber Wassermenge für noch intensiveren Espressogeschmack (7 g Kaffee und 15 ml Wasser)
- Doppio / Dupla – doppelter Espresso für absolute Kaffeeliebhaber (14 g Kaffee und 50 ml Wasser)
- Cappucchino – je ein Drittel Espresso, heiße Milch und Milchschaum
- Latte Macchiato – heiße Milch mit einem Schuss Espresso
- Affogato – mit einer Kugel Vanilleeis









Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!