Stromfresser Kühlschrank – Sparen beim Kühlen
Neuer Kühlschrank vs. Stromfresser: Was spart wirklich Kosten? Aus ökologischer und finanzieller Sicht ist es sinnvoll, sich mit diesem Thema Stromverbrauch beim Kühlen auseinanderzusetzen. Ältere Haushaltsgeräte gelten als Stromfresser und es wird oft angeraten, ein Neugerät anzuschaffen, weil bei neueren Elektrogeräten der Stromverbrauch niedriger ist. Demgegenüber stehen natürlich die Anschaffungskosten. Spart ein Neugerät wirklich soviel Energie, dass sich die Anschaffungskosten amortisieren? Ist es umweltfreundlich, einen noch funktionalen Stromfresser durch ein modernes Elektrogerät zu ersetzen? Oder kann mit einem Altgerät stromsparender kühlen? Diesen Fragen möchte ich heute auf den Grund gehen.
Energielabel für Haushaltsgeräte
Seit Jahren gibt es in Europa ein Energielabel, die mehr Transparenz über den Verbrauch von Elektrogeräten schaffen sollen. In der ersten Stufe wurde unterteilt von Buchstabe A bis Buchstabe G, wobei Elektrogeräte mit der Einordnung in G die schlechteste Energieeffizienz aufweisen.
Der Stromverbrauch von Küchen- und Haushaltsgeräten wie Küchenherd, Kühlschrank, Staubsauger und Co wird aktuell in 7 Stufen unterteilt:
- A+++
- A++
- A+
- A
- B
- C
- D
Es finden trotz dieser vereinheitlichten Kennzeichnung noch unterschiedliche Bewertungen statt. So können derzeit Dunstabzugshauben maximal die Energieeffizienzklasse A erreichen, während für Backöfen A+++ möglich ist.
Einerseits sind diese Labels eine gute Idee, um Verbrauchern mehr Durchblick zu verschaffen, andererseits wird noch bis 2020 nach und nach das Labeling bei diversen Elektrogeräten modifiziert, so dass man doch genauer hinschauen muss. Langfristig sollen die Labels dafür sorgen, dass Stromfresser vom Markt und aus den Haushalten verschwinden.
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Wie ist der Stromverbrauch von älteren Geräten?
Küchengeräte wie Herd, Spülmaschine und Kühlschrank werden aller Regel nach erst dann ausgetauscht, wenn sie kaputt sind, eine Reparatur & Ersatzteile sich nicht mehr lohnen. Daher werden in privaten Haushalten noch viele ältere Geräte betrieben, die 8, 10 und mehr Jahre alt sind.
Eventuell wurden diese seinerzeit bereits mit einem entsprechenden Energielabel gekauft. Es sind jedoch noch Altgeräte im Umlauf, die eine denkbar ungünstige Energieeffizienz vorzuweisen haben.
In beiden Fällen ist es rentabel, sich Gedanken über den Stromverbrauch zu machen, zumal die Energiekosten jährlich steigen und immer teurer werden.
In der Küche sind Kühlschränke, Herde und Spülmaschinen die größten Stromfresser, weil Herd und Spülmaschine täglich über längere Zeit in Betrieb sind. Größtes Augenmerk sollte jedem Kühlschrank gelten, denn dieser ist rund um die Uhr mit Kühlen von Lebensmitteln beschäftigt.
Richtig Kühlen spart Strom
Bevor ich auf Sinn oder Unsinn einer Neuanschaffung eingehe, will ich zunächst erklären, warum richtiges Kühlen im Kühlschrank so wichtig ist. Denn wer seinen alten Stromfresser nicht richtig bedient, spart selbst durch eine Neuanschaffung nicht viel Energie und zahlt letztlich drauf.
Kühlschranktemperatur richtig einstellen
Jeder Kühlschrank besitzt im Inneren einen Drehschalter, mit welchem man die Kühltemperatur regulieren kann. Meist genügt es, den Regler auf die niedrigste Stufe zu stellen. Lediglich im Sommer kann es erforderlich sein, den Temperaturregler für mehr Kühlung auf eine höhere Stufe zu stellen.
Wird das Kühlgerät nach einem Großeinkauf massiv gefüllt, kann durchaus etwas höher gestellt werden. Sobald das Kühlgut ausreichend abgekühlt ist, kann die Temperatur wieder die Kühlstärke gedrosselt werden.
Die Kühltemperaturen in den verschiedenen Kühlzonen sollten zwischen 2 und 9 Grad liegen. Die Temperaturen sind oben am höchsten, unten am niedrigsten. Verfügt Ihr Kühlgerät nicht über ein Innenraumthermometer, können Sie wie hier beschrieben die Temperatur überwachen.
Innenraum optimal ausnutzen
Innerhalb des Kühlraums stehen verschiedene Kühlkammern zur Verfügung. Welche Lebensmittel in welchen Bereichen am besten aufbewahrt werden, ist in der Bedienungsanleitung des Kühlgeräts vermerkt.
Im unteren Bereich befindet sich das Kühlfach für Obst und Gemüse. Beides wird in die Schublade(n) gepackt, um lange frisch zu bleiben. Darüber kommen leicht verderbliche Waren wie Fisch, Quark und Frischfleisch. In die oberen Kühlschrankzonen werden Butter, Margarine, haltbare Wurst und Käse abgelegt.
Hält man sich an diese Aufteilung, kann der Temperaturregler bedenkenlos eine Stufe zurückgeschaltet werden, weil alle Lebensmittel bei der Temperatur gekühlt werden, wie es für sie richtig ist. Zu viel Kälte ist nämlich nicht nötigt und bringt nichts.
Benötigte Kühlschrankgröße
Jeder Haushalt sollte das Kühlgerät in der Größe wählen, wie es tatsächlich benötigt wird. Ein Single-Haushalt braucht in der Regel keinen großen Kühler, der als Stromfresser die Stromkosten unnötig in die Höhe treibt.
Ein halb leerer Kühlraum verliert bei jedem Öffnen enorm viel kalte Luft. Die eingetretene Warmluft muss abgekühlt werden, der Stromverbrauch steigt.
Pro Person sollten 50 Liter Volumen zur Verfügung stehen. Ein Kühlgerät, das z. B. 100 Liter mehr Nutzvolumen hätte, würde etwa 20 % mehr Strom verschlingen.
Richtiges Beladen des Kühlschranks
Ob Ihr Kühlschrank zum Stromfresser wird, hängt nicht nur von der Beladung ab. Sondern auch davon, wie oft und wie lange die Kühlschranktür geöffnet bleibt. Je länger die Tür des Kühlgeräts offen steht, umso mehr warme Luft tritt ein, die später mit hohem Stromverbrauch abgekühlt werden muss.
Beispiel Großeinkauf
Sortieren Sie alle Lebensmittel zum Kühlen, bevor Sie den Kühlschrank öffnen und einsortieren. Stellen Sie alles beisammen, was oben, mittig oder unten eingeräumt werden soll. Stapeln Sie Quarkbecher übereinander, um sie mit einem Griff in den Kühler zu befördern.
Putzen Sie das Gemüse grob, bevor Sie die Kühlschranktür aufmachen und Sie sich erst dann entschließen, das Grün von Radieschen noch schnell zu entfernen.
Beispiel gekochtes Essen
Oft bleibt beim Mittagessen etwas übrig. Wegwerfen muss nicht sein. Aber auch nicht, das noch warme Essen direkt in den Kühlschrank zu befördern. Übrige Portionen draußen abkühlen lassen, bevor es ins Kühlgerät gestellt wird.
Kühlschranktür geschlossen und sauber halten
Gleiches gilt, wenn man mehrfach die Tür öffnet. Wenn Sie etwas herausnehmen möchten, sollte alles auf einmal entnommen und die Kühlschranktür zügig wieder geschlossen werden.
Nach jedem Öffnen und Schließen entsteht ein Unterdruck. Die Gummidichtungen im Kühlschrank verschließen luftdicht, damit keine warme Luft hinein, keine kalte Luft hinaus gelangt.
Öl und Schmutz innerhalb und an diesen Dichtungen ist kontraproduktiv, weil sie die Kühlschrankdichtungen luftdurchlässig und das Kühlgerät zum Stromfresser machen. Deshalb sollten regelmäßig die gesamten Dichtungen gesäubert und Krümel entfernt werden.
Strom sparen hilft auch, wenn die Rückwand des Kühlgeräts regelmäßig entstaubt wird.
Bester Standort für Kühlgeräte
Entscheidend über den Stromverbrauch des Kühlers ist auch der Standort. Steht das Gerät am Fenster, die Sonne scheint drauf oder die Heizung erwärmt das Gerätegehäuse, steigt der Bedarf an Energie drastisch. Idealerweise wird das Elektrogerät im Schatten und in einem nicht zu warmem Raum aufgestellt.
Die Rückwand des Kühlschranks sollte ausreichend Platz zur Wand haben. Im hinteren Bereich entwickelt sich beim Kühlen größere Hitze, die sich staut, wenn zwischen Wand und Hinterseite des Kühlers nicht genug Abstand ist. Je besser dort die Luft zirkulieren und die Wärme ableiten kann, umso niedriger ist der Stromverbrauch. Weitere Tipps finden Sie auch in diesem Artikel.
Stromverbrauch Altgerät & Anschaffungskosten Neugerät
Focus: Jährlich ca. 140 Euro Spar-Potenzial in der Küche
Focus berichtete unlängst, dass etwa ein Drittel der gesamten Stromkosten in der Küche entstehen. 140 Euro lassen sich in der Küche bei richtiger Nutzung einsparen, so Focus. Weiter:
„Stiftung Warentest hat aktuell ermittelt, dass Verbraucher beispielsweise mit einer Kühl-Gefrier-Kombination aus dem Jahr 2012 rund 45 Euro weniger Strom pro Jahr zahlen als bei einem Gerät, das noch aus dem Jahr 2000 stammt.“
Wer die Durchschnittstemperatur beim Kühlen leicht drosselt und die oben erwähnten Tipps umsetzt, kann insgesamt knapp über 80 Euro sparen.
Bei einer Spülmaschine ließen sich jährlich durch neuere ECO-Programme rund 31 Euro beim Stromverbrauch einsparen.
Rechnet man dies auf 10 Jahre Nutzungszeit hoch, ließen sich durch die Anschaffung eines Neugeräts bereits 450 Euro durch geringen Stromverbrauch sparen, bei Einhaltung der Tipps sogar 800 Euro.
Eine Neuanschaffung lohnt sich dann, wenn
- das neue Elektrogerät eine deutlich bessere Energieeffizienz aufweist.
- man kontinuierlich die Tipps zum Stromsparen befolgt.
- ein altes Küchengerät ohnehin reparaturbedürftig ist.
- das Haushaltsgerät nicht in der teuersten Preisklasse angeschafft wird.
Mit Küchenherd, Spülmaschine und Gefriertruhe lässt sich der Energieverbrauch ebenfalls in ähnlicher Weise senken.
Ökoinstitut Freiburg: Neuanschaffung alle 7 bis 10 Jahre
Laut Dietlinde Quak, Ökoinstitut Freiburg, zahlt sich ein Austausch der Elektrogeräte alle 7 bis 10 Jahre aus. Es gibt es auch ältere Küchengeräte, die beim Kauf bereits eine gute Energieeffizienz vorweisen konnten, dann sollten diese auch länger genutzt werden.
Ob sich der Kauf eines Neugeräts rentiert, muss also davon abhängig gemacht werden, wie hoch der Stromverbrauch vom alten und vom neuen Gerät ist und wie teuer der Neukauf käme.
Bedenkt man, dass auch die Herstellung neuer Elektrogeräte Energie kostet und ebenso die Entsorgung älterer Küchengeräte, erscheint der zu frühe Geräteaustausch mir nicht als sinnvoll. Nur, wer einen alten Stromfresser zuhause hat, fährt mit einem neuen Kühlschrank besser – und das soll immer noch jeden zweiten Kühlschrank in deutschen Haushalten betreffen.
Hallo! Wer die Kosten von seinem Kühlschrank oder einem anderen Gerät wissen will, findet:
xxx auf der genannten Website einen Rechner. Einfach Leistung und Betriebststunden eintragen und es wird ein ca. Kostenwert ermittelt.
Der Abschnitt mit der Beladung des Gefrierschranks hat mir sehr gefallen. wusste nicht das man da so vieles falsch machen kann .
Interessanter Artikel, werde in Zukunft mehr darauf achten.
weiter so leute
Lg Peter